Ausrichtung und Inhalte des Bonner Männerkreises

Die Ausrichtung, die Erkundung und Vertiefung unserer Lebenssituation, Lebensumstände und -themen orientiert sich an der „phänomenologisch-initiatischen“ Ausrichtung des Zipat-Männerprojektes  (siehe auch www.zipat.de).

„Phänomenologisch-initiatisch“ mag kompliziert klingen, es ist aber einfach und klar, leicht zu verstehen:
Wir gehen mit dem, was sich zeigt (Phänomen, phänomenologisch) und erkunden dieser Spur folgend, wohin es uns führt, was damit verbunden ist. Wir kommen so an Themen, die uns bestimmen, die in uns wirken. Wir kommen vertieft in Kontakt mit unserer Lebens-Wirklichkeit – wie sie sich zeigt in einer und durch eine bestimmte Lebenssituation. Zugleich begegnen wir fast immer so etwas wie einem „Hindernis“, einer „Schwelle“, etwas, vor dem wir bisher „zurückgewichen“ sind. Wir sind davor zurückgewichen, weil uns ein Bleiben an dieser Schwelle (Initiation, initiatisch) kaum erträglich, gefährlich, ja als existenziell bedrohlich erschien – und noch erscheint. Oft kompensieren wir die belastenden Folgen dieses Zurückweichens, es ist beinahe wie ein Erstarren, durch weiteres, uns belastendes und schädigendes Verhalten.
In Folge davon fühlen wir uns dann wie in einem sinnlosen und erschöpfenden Kreislauf, uns selbst eher als schwach, reizbar, lustlos, kaum frohgemut, vital, männlich-kraftvoll. Das Leben scheint vor allem aus eintönigen Wiederholungen zu bestehen. Freude, Lebendigkeit, Entdecken, Staunen sind fern.

Somit bedeutet ein phänomenologisch-initiatisches Herangehen an eine Lebenssituation von uns zum einen von Beurteilung und Bewertung Abstand zu nehmen zu Gunsten reinen Erlebens. Diesem Erleben folgend lernen wir zum anderen „Bleiben“. Ein waches und klares Bleiben in Zuständen und Verfassungen, vor denen wir weglaufen, die wir zerstören, die wir nicht haben möchten. In der Folge nehmen wir uns "vertieft wahr".
Wir lernen außerdem, was uns unterstützt, was uns als Ressource dient beim Bleiben, beim Präsenz bewahren.

Aber vor allem erfahren wir, dass wir in diesem „Heldengang“ nicht allein sind: Jeder von uns Männern steht immer wieder vor der Frage und der Entscheidung, wem er folgt: Der Täuschung und Selbsttäuschung oder der Wahrheit. Nichts ist weniger wahr als „Das geht nur mir so“. Wir erleben grundsätzlich sehr Ähnliches, auch wenn es sich entsprechend unserer Einzigartigkeit sehr unterschiedlich zeigen mag.

So erfahren wir durch den Männerkreis und unser gemeinsames Erkunden unsere tiefe, lebendige und tragende Verbundenheit.

 

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